Am 4. Oktober 2019 war der Startschuss für die Denkwerkstatt Junges Pflegemanagement. Nach Hamburg startet damit auch NRW durch und bietet eine Plattform für den aktiven Austausch junger Pflegemanager. Noch in Zeiten vor Corona konnte die Veranstaltung vor Ort im St.-Christophorus-Krankenhaus in Werne stattfinden.
Sarah Lukuc startete mit einer Einführung in die Berufspolitik und die Arbeit des Bundesverbands Pflegemanagement und insbesondere der AG Nachwuchs-Pflegemanagement. In einem interaktiven Vortrag mit Annemarie Fajardo stand die Arbeit als Stationsleitung und Wohnbereichsleitung im Mittelpunkt. Selbstmotivationskonzepte regten zum Mitdenken und Mitmachen an. Romina Giaccomazza rundete mit ihrem Vortrag zur Reorganisation der Zentrale Notaufnahme im Johanna Etienne Krankenhaus in Neuss die Veranstaltung ab. Dabei ging es vor allem um die äußerst konstruktive Zusammenarbeit von Pflegekräften mit den ärztlichen Kollegen im Rahmen der Organisationsentwicklung. Aber auch bauliche und räumliche Veränderungen sowie eine stärker an die Anforderungen einer zentralen Notaufnahme angepassten Stellenbeschreibungen für die Pflege führten in Neuss innerhalb der letzten drei Jahre zu einer deutlichen Absenkung der Krankheitsquote in diesem Bereich. Der anschließende Austausch und das Netzwerken untereinander bei leckerem Popcorn und Süßigkeiten ließen den Abend sehr angenehm ausklingen. Wir freuen uns auf jeden Fall schon jetzt auf ein Wiedersehen! Ob live oder vielleicht auch online!
Annemarie Fajardo
Buchrezension zum Buch Wertschätzende Kommunikation für Pflegefachkräfte und Ärzte (Deutsch) Taschenbuch – 18. April 2019
von Birgit Brand-Hörsting (Autor)
Wertschätzende Kommunikation ist wohl ein ewig präsentes Thema im Gesundheitswesen. Gerade die derzeitigen Umweltfaktoren, wie etwa politische Einflussgrößen oder auch Themen zu verfügbaren Personalressourcen, gleichen im Alltag von professionell Pflegenden einem Pulverfass. Hier ist im persönlichen Miteinander größtmögliche Professionalität gefragt. Die Berufsgruppen der Mediziner und der professionellen Pflege sind als Hauptakteure im Gesundheitswesen derart unterschiedliche Professionen, dass die professionelle Kommunikation als einzig sinnvolle Brücke erscheint.
Das Buch „Wertschätzende Kommunikation für Pflegefachkräfte und Ärzte“ aus dem Paderborner Verlag Junfernmann von Autorin Birgit Brand-Hörsting ist ein aktuelles Fachbuch des Kalenderjahres 2019 und bietet einen sehr gut strukturierten und vor allem nachvollziehbaren Aufbau. Der Praxistransfer des aufgezeigten theoretischen Inhalts ist durch die 27 Praxistipps gegeben. Hierbei werden alle Berufsgruppen des Gesundheitswesens und Patienten eingeschlossen. Das Kapitel „Bitten von Forderungen abgrenzen“ stellt sehr anschaulich dar, welche grundlegenden Probleme im Alltag verborgen sind. Ein weiteres wichtiges Kapitel ist aus meiner Sicht „Mich aufrichtig mitteilen“. Dies sollte eine Pflichtlektüre in allen Formen der Ausbildung/ des Studiums darstellen. So könnte im Sinne der Wertschätzenden Kommunikation ein „Nein“ ohne Rechtfertigungen problemloser geäußert werden.
Im letzten Abschnitt des Buchs „Wertschätzende Kommunikation für Pflegefachkräfte und Ärzte“ wird die Führungskraft zum Thema. Dieser enorm wichtige Faktor, für das professionelle Miteinander zwischen den Berufsgruppen aus dem Handeln der Führungskraft heraus zu sorgen, wird gerade im Kapitel „Needs meter“ berücksichtigt. Hier wird Führungskräften ein Werkzeug vorgestellt, das eine effektive und nachvollziehbare Entscheidungsfindung als Grundlage hat.
Alles in allem kann ich Führungskräften im Gesundheitswesen dieses Buch als Orientierungs- und Nachschlagewerk wärmstens empfehlen.
Martin Mengel, B.A.
Hallo ihr Lieben,
seit genau 16 Monaten bin ich nun Mama. Ich habe mir diese Rolle ganz anders vorgestellt und habe mir bei Beginn des Mutterschutzes gedacht, ich werde in jedem Fall Jahre zu Hause bleiben und die Zeit mit meiner Tochter und meinem Mann genießen. Im Juni, also genau 13 Monate nach der Geburt, habe ich das Gespräch mit meinem Pflegedirektor gesucht, um zu fragen, ob ich während meiner Elternzeit schon ein wenig arbeiten kann. Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch! Ich liebe meine Tochter über alles und genieße die Zeit mit ihr sehr. Aber meine Arbeit fehlt mir. Anfangs hatte ich ein schlechtes Gewissen und dachte, dass ich meine Tochter im Stich lasse. Dieser Gedanke wurde mir sehr schnell wieder ausgeredet und ich habe versucht, beides im guten Maß unter einen Hut zu bringen. Dank der Unterstützung meines Pflegedirektors darf ich nun einmal die Woche wieder arbeiten gehen. Ich bin zum Teil auf der Station und verrichte ganz normale Früh- oder Spätdienste und zum anderen Teil habe ich meine Rolle als Stationsleitung wieder aufgenommen und kümmere mich um die Dienstplangestaltung und führe Mitarbeitergespräche. Meine Tochter ist bei ihrer Oma sehr gut aufgehalten und wenn wir uns nach meinem Feierabend wiedersehen, freuen wir uns, dass wir uns wieder in die Arme schließen können. Da nun alles so reibungslos klappt, werde ich ab Oktober sogar etwas mehr arbeiten. Und euch berichten, wie es weitergeht!
Eure Sarah
Hallo liebe Interessierte und liebe Mitglieder,
immer wieder werde ich gefragt, warum ich mich so stark ehrenamtlich für den Pflegeberuf und besonders auch für das Pflegemanagement einsetze. Ganz einfach, weil ich davon überzeugt bin, dass wir den immer höheren Anforderungen und den immer stärker ausgeweiteten Kompetenzfeldern der professionellen Pflege ohne ein ebenso professionelles Pflegemanagement nicht adäquat begegnen können. Mein berufspolitischer Background hilft mit bei vielen Diskussionen mit Chefärzten oder der Pflegedirektion. Ich versuche damit also nicht nur das Ansehen des Berufs aufzuwerten, sondern erlebe auch bei mir selber eine Veränderung. Ich fühle mich sicherer, weil ich über mein Engagement mehr darüber gelernt habe, warum sich an manchen Rahmenbedingungen nichts ändern lässt. So kann ich meine Energie gezielt darauf verwenden, die Störungen, die dadurch auftreten anderweitig zu beheben. Gleichzeitig habe ich aber durch die berufspolitische Arbeit die Möglichkeit, die Stellschrauben aktiv zu beeinflussen, die sich beeinflussen lassen. Ich habe mich in meiner Zeit als Ehrenamtliche in der berufspolitischen Arbeit weiterentwickelt und bin gespannt, wohin mein Weg noch geht.
Eure Sarah
Was hat das mittlere Management im Krankenhaus mit Fußball gemeinsam? Eine ganze Menge. Der Fußballtrainer ist wie die Team- oder Stationsleitung für die Einsatzfähigkeit seines Teams verantwortlich. Dazu gehören das Coaching und regelmäßige Training der einzelnen Spieler zu Standardsituationen wie Sturm und Verteidigung, aber auch die individuelle Beratung zu den Potenzialen des einzelnen Spielers, die weiterentwickelt werden müssen. Er stimmt Trainingszeiten, Trainingslängen und Trainingseinheiten mit den einzelnen Spielern und dem Team ab.
Und die Team- oder Stationsleitung? Auch hier gibt es regelmäßige Gespräche mit Teammitgliedern, um standardisierte Prozesse abzustimmen und einzuüben. Genauso wir der Fußballtrainer berät die Team- oder Stationsleitung ihre Mitarbeiter individuell, sie achtet auf die individuelle Weiterentwicklung ihrer Stärken und auf die Harmonieentwicklung im Team. Sie koordinierte Einsatzpläne, Dienstpläne, Rufbereitschaften oder auch Teambesprechungen und Dienstübergaben. Sie ist der Coach des Teams auf der Station.
Viel Spaß mit unserem Film,
Eure Annemarie
Habt ihr euch nicht auch schon häufiger gefragt, ob euer Führungsstil, der geeignete ist, um euer Team zu leiten. Auch wenn ihr zum Schluss gekommen seid, dass ihr was ändern wollt, ist es nicht immer ganz so einfach, denn wo fängt man an´? Am besten ganz am Anfang :-) Macht euch schlau, welche aktuellen Führungsstile es gibt. Zu den modernen gehören zum Beispiel der transformationale Führungsstil, der transaktionale Führungsstil und das Full Range Leadership Programme. Am wichtigsten ist es, dass ihr euch mit dem ausgewählten Führungsstil identifizieren könnt. Denn ihr müsst glaubhaft rüberkommen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich euch berichten, dass Mitarbeiter sich nur dann leiten lassen, wenn sie einem vertrauen und man als Vorbild akzeptiert wird. Viele moderne Führungsstile lassen sich nicht mal so eben erlernen und umsetzen. Ich würde euch empfehlen, euren direkten Vorgesetzten mit ins Boot zu holen und euch zu dem gewünschten Thema coachen zu lassen. Viele ältere Mitarbeiter sind am Anfang vielleicht unsicher und wissen nicht, wie sie mit dem neuen Stil der Führung umgehen sollen. Auch hier kann ein erfahrener Vorgesetzter eine gute Unterstützung sein. Als kleiner Tipp: Haltet durch! Wenn sich alle erst einmal umgewöhnt haben, sind alle Beteiligten froh, den vielleicht etwas holprigen Weg gegangen zu sein. Ich habe auf meiner Station den transformationalen Führungsstil mit Hilfe von Coaching und mit der Unterstützung des Pflegedirektors umgesetzt und kann nur positiv darüber berichten. Bei Fragen kontaktiert mich gerne.
Eure Sarah
Heute möchte ich euch kurz erzählen, wie wir mit dem Mangel an Nachwuchsführungskräften umgegangen sind. Die Situation kennt wahrscheinlich jeder: Vollzeit in der Pflege beschäftigt sein, nebenbei noch Dienstpläne schreiben, Ersatz bei Krankheit organisieren, Zielvorgaben der Pflegedienstleitung umsetzen nur als ein paar Beispiele. Viele junge Pflegekräfte wollen diese zusätzliche Verantwortung nicht übernehmen. In unserer Klinik haben wir ein Trainee-Programm entwickelt, um zukünftige Führungskräfte zu identifizieren und sie beim Kennenlernen von Führungsaufgaben zu unterstützen. Die Trainees lernen an der Seite von festgelegten Mentoren die Aufgaben der Stationsleitung kennen. Neben Dienstplangestaltung und Ausfallmanagement erfahren die Trainees etwas über wirtschaftliches Arbeiten, Kapazitätsplanung, interprofessionelle Zusammenarbeit und Mitarbeitergespräche. Das Programm erstreckte sich über ein Jahr und wurde in verschiedene Phasen aufgeteilt. Die Trainees hatten je Phase Ziele, die erreicht werden sollten. Durch die Unterstützung mehrerer externer Coaches konnten die Trainees am Ende des Programmes ihr erlerntes Wissen umsetzen und durften ihre Station eigenverantwortlich für zwei Monate leiten. Am Ende des Programmes, durften die Trainees, die Spaß an Führungsaufgaben gewonnen hatten und bei denen man erkennen konnte, dass sie für die Aufgabe gewachsen waren, eine Position als stellvertretende Stationsleitung übernehmen. Wir haben durch das Programm bereits vier heutige Stationsleitungen gewinnen können. Falls ihr noch Fragen habt oder ihr Interesse daran, selbst ein solches Programm auf die Beine zu stellen, könnt ihr mich gerne kontaktieren.
Eure Sarah