Datum
03.03.2021
Titel
Kind oder Karriere? Oder vielleicht auch beides?
Text

Man sollte meinen, dass unsere Branche gegenüber anderen Bereichen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie vorangeht, liegt der Anteil der Frauen doch bei über 80%. Doch leider ist das auch hier häufig noch Wunschdenken und hat mit der Realität nicht viel zu tun.

Gerne möchte ich mit euch meine Erfahrungen teilen: Im Sommer 2020 habe ich mich dafür entschieden, mich beruflich weiter zu entwickeln. Meine Tochter ist 2 Jahre alt geworden und ich war seit einem Jahr wieder am Arbeiten. Die Position, in der ich mich befand, füllte mich nicht mehr aus. Ich wollte mich weiterentwickeln und neue Wege gehen.

Nun hatte ich einige Bedingungen, die ich an eine neue Position gestellt habe: Ich wollte gerne in Vollzeit arbeiten, aber auch die Möglichkeit bekommen, ein Teil meiner Arbeit im Homeoffice durchführen zu können und ich wollte meine berufspolitische Arbeit weiterfortführen.

Wenn man es nüchtern betrachtet, sind dies gar nicht so viele und unlösbare Bedingungen. Die Arbeitsmarktlage im Bereich des Pflegemanagements sah im Sommer dahingehend auch sehr vielversprechend aus. Jedoch hatten einige Arbeitgeber ein Problem damit, eine junge Mutter mit berufspolitischem Engagement einzustellen. Die Belastungen seien zu groß, um die Aufgaben adäquat ausführen zu können. Diese Aussagen haben mich zunächst sehr abgeschreckt. In der derzeitigen Lage, jemanden mit Management-Erfahrungen und einem hohen Engagement abzuweisen, war für mich nicht nachvollziehbar.

Ich kann euch jedoch sagen, dass es doch noch Arbeitgeber gibt, die einem diese Chance geben! Mein neuer Arbeitgeber gibt mir die Möglichkeit nicht nur meiner Familie gerecht zu werden und mein berufspolitisches Engagement weiter auszuführen. Er schafft vor allem auch die Rahmenbedingungen, die eine volle Konzentration auf meine Arbeit ermöglichen und mich zudem weiter zu entwickeln. Glück? Verhandlungsgeschick? Klare Prioritäten? Wahrscheinlich war es eine Kombination aus vielen Faktoren.

Eure Sarah